Retriever haben ein großes Spektrum an Eigenschaften - und gerade deshalb sind sie so beliebt.
Als Familienhunde eignen sie sich perfekt und sind treue, gutmütige und menschenbezogene Partner an der Seite ihrer Menschen. Gleichzeitig sind Retriever aber auch ideale Jagdhunde, die im besten Fall sehr ausdauernd sind im Verfolgen ihrer Ziele.
Ein Retriever hat also nicht nur verschiedene Anlagen und Eigenschaften, sondern auch bestimmte Anforderungen.
Wenn man sich für einen Retriever entscheidet, sollte man sich schon im Vorfeld Gedanken darüber machen, ob man den Anforderungen auch wirklich gerecht wird und sich die vielseitigen Eigenschaften mit den eigenen Vorstellungen decken.
Mehrmals im Jahr findet der Wesenstest/ Anlagetest für Retriever im RCD e.V statt.
Ab einem Alter von 12 Monaten werden die Hunde durch erfahrene Wesensrichter auf ihre Eigenschaften (erwünschte und unerwünschte) und Anlagen überprüft.
Dabei ist es wichtig, nicht das Erlernte, sondern das spontane Verhalten zu beurteilen.
Man überprüft, ob der Hund allen erdenklichen Alltagssituationen gewachsen ist. Dabei simuliert man Situationen, die für den Hund u. a Anspannung und auch Stress bedeuten können und beurteilt seine spontane Reaktion.
Temperament, Bewegungs-und Spielverhalten, Ausdauer, Beuteverhalten, Tragen und Zutragen, Umgang mit Fremdpersonen sowie
Unterordnungsbereitschaft, Scheue, Schreckhaftigkeit und einiges mehr werden im Wesenstest/Anlagetest beurteilt.
Ebenso die Schussfestigkeit und auch die Bindung zum Hundeführer, meist Besitzer.
Der Wesenstest ist Teil der Anforderungen und Voraussetzungen für die Zucht im RCD, weil sich das Wesen und die charakteristischen Merkmale ebenso weitervererben wie optische Merkmale und Gesundheit. Für die Zucht dürfen nur Hunde eingesetzt werden, die den Wesenstest bestanden - und ein retrievertypisches Verhalten gezeigt haben. So können wir als Züchter gewährleisten, dass nur Hunde mit besten Charaktereigenschaften in die Zucht kommen.
Der Wesenstest ist aus unserer Sicht eine ganz wichtige Notwendigkeit und bildet einen entscheidenden Teil im Bereich der Zuchttauglichkeit.
Hunde, die sich in allen Bereichen (akustisch sowie optisch) sicher, freundlich und unerschrocken verhalten haben, bestehen den Wesenstest und sind somit "wesensfest".
Für Züchter, für den Verein und für die Rasse ist es wichtig, dass auch Wurfgeschwister, die nicht in die Zucht gehen, den Wesenstest absolvieren, damit man das Ergebnis der Verpaarung beurteilen kann.
Aus diesem Grund würden wir uns wünschen, dass auch unsere Welpenfamilien den Wesenstest absolvieren, wenn die Hunde das erforderliche Alter erreicht haben.